Als Science Artist gehören für mich elektronische Accessoires, die im herkömmlichen Sinn der Mode zugeordnet werden, wie z.B. Schmuck, auch zur E-Couture, ich nenne sie statt Acessoires: Eccessoires.
Was habe ich bisher in diesem Bereich geschaffen:
Eccessoires: mit Aufkommen der LEDs in den 1970ger Jahren habe ich damals als Jugendlicher enorme Freude daran gehabt, mir eine rote LED an hauchdünnen, hautfarbenen Litzen tief ins Ohr zu stecken um damit magisch rot aus dem Ohr zu leuchten. So lief ich oft am Abend durch die Gegend und ging in Discos und Jugendclubs.
Mittlerweile sind die Eccessoires von mir viel aufwändiger. Eines (2016) ist Heart2Heart. Dabei handelt es sich um eine kleine Sendeeinheit, die den Puls des Trägers (Senders) per Funk (Bluetooth) an eine zweite kleine Empfangseinheit (Empfänger) in einem Medaillon übermittelt. Das vom Empfänger an einer Halskette getragene Medaillon vibriert in der Pulsfrequenz des Senders.
Hier sieht man links den Sender mit dem Pulssensor und rechts den Empfänger mit dem Medaillion:
Ein weiteres ist Percept-D. Dies ist eine Ultraschalleinheit die am Körper angebracht wird und per Vibration bewegte und unbewegte Hindernisse im einstellbaren Abstand (AURA) meldet. Das kann eingesetzt werden um eine Vibration am Rücken zu erzeugen wenn sich jemand von hinten nähert oder um per Armband links und rechts oder in Ärmeln bei der Schulter links und rechts Hindernisse zu melden.
Anmerkung:
die Anregung muss wohl von blockzero.se gekommen sein, auch wenn nicht bewusst, die haben bei „EchoTech“ keinen festen Abstand genommen sondern pulsen die Vibration je näher das Hindernis ist. Ist interessant, aber ich habe bei meinen Versuchen bemerkt, dass es besser ist wenig Signale zu erhalten, damit der Sensor/Aktuator nicht belästigt.
Ich würde für
1) Nachtsicht oder Tastumgebungen den Sensor/die Sensoren wie bei EchoTech gemäß Abstand stärker/schwächer pulsen lasse, als Orientierungshilfe aber nur 1 Stück verwenden. Warum? Weil wie EchoTech gezeigt hat, sehen die Sensoren nicht nach unten und verhindern somit nicht die Kollison mit den Füßen oder eventuell sogar mit dem Kopf. Der Sensorblick nach hinten macht für die Orientierung keinen Sinn. Das System sollte meineserachtens wie eine Taschenlampe in der Hand getragen werden. Daraus entsand mein Projekt „THE BAT“.
2) Persönlichen Schutz die fühlbare Warnung jedoch nur bei Überschreitung eines Grenzwertes erzeugen. Dann könnte z.B. ein Blitz oder Warnsignal in Richtung des Angreifers ausgelöst werden oder Kamera eingeschaltet werden, oder Halskrause fährt hoch etc.)
Hier sieht man den am Kragen angebrachten Entfernungssensor meines Testaufbaus:
Hier ist die Krageninnenseite mit dem abgedecketen Vibrationsmotor am Hals (die Kabel führen zur Innentasche, wo der Microcontroller und die Stromversorgung ist):
Wieder eine anderes Ecessoire ist: B-glow, ein passives Leuchtobjekt. Tragbar wie eine Brosche ist es für den Anzug entwickelt. Es hat eine Leuchtturm-Anmutung, zwei blaue Strahlen treten zu entgegengesetzten Seiten aus.
Hier die gedruckte Endkappen, braucht man 2 mal, von innen wird die 5mm LED eingesteckt, die Blende verhindert, dass Licht nach oben austritt
Hier das Mittelstück mit zwei Aussparungen, eine als Kabeldurchgang und eine als Halterung für den Neodym Magnet mit dem B-glow am Revers befestigt wird.
Mein 3D-Drucker kommt da an seine Grenzen, da die Teile sehr klein sind. Das geht noch besser, wenn ich die Einstellungen weiter optimiere. Zur Zeit sind die drei Teile in PLA mit 0,25mm Layerdicke ausgedruckt. Auf der Rückseite des Knopfzellenhalters ist ein Gegenmagnet, der wird noch flacher.
Dann habe ich zunächst die 3D-Druck Qualität verbessert und den Batteriehalter mit einem Schalter versehen. Ist praktischer als die Batterie zu entfernen….
Als nächste Verbesserung habe ich ein neues Knopfzellengehäuse gefunden mit Ein/Aus-Taster.
Nun ist auch der Haltemagnet dort intern eingebaut und es sieht schicker aus: