Die strukturierte Stille
Eigentlich müsste ich gar nichts schreiben über den gestrigen Abend, sondern nur still dasitzen und zuhören. Aber das kommt hier im Blog nicht rüber, deswegen einige Zeilen:
Faventina, Liturgische Musik des Codex Faenza aus dem 14.Jahrhundert. Mit Gesang (2 Männer und drei Frauen) und gespielt auf drei/vier Originalinstrumenten, von dem Ensemble Mala Punica, ohne Pause, ca 65 Minuten. Das leider nicht ausverkaufte Konzerthaus am Gendarmenmarkt war geprägt von einer Stille, kaum jemand hat es gewagt die Pobacke zu wechseln. Das allein war schon aussergewöhnlich.
Grund dafür war die Musik und der Gesang, der fast schon verspielt mit Tonfolgen und Textfragmenten umging, -einfach unvorstellbar für die Zeit der Entstehung- und dennoch den Mut zur Pause, zur Ruhe, zur sehr nuancierten Dynamik in den Stimmen hatte.
Eine sehr schöne Ostervesper und wie schon so oft hier in Berlin: ein ganz besonderes Erlebnis….
…ich konnte es mir nicht nehmen lassen, die CD zu kaufen